Missstände und Gewalt in der Pflege


Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz:


Weltweit nimmt die Zahl der Sexuellen Belästigungen am Arbeitsplatz zu. In Österreich sind ca. 3,1% der Männer und 3,3% der Frauen (rund 127.900 Personen) von Belästigung oder Mobbing am Arbeitsplatz betroffen.

Statistik Belästigungen am Arbeitsplatz

Statistik Belästigungen am Arbeitsplatz
Häufigkeiten von unterschiedlichen Belästigungen am Arbeitsplatz in Österreich

  • Körperliche Gewalt: 4% Vorfälle(6 Millionen)
  • Sexuelle Belästigung: 2% Vorfälle (3 Millionen)
  • Einschüchterungen und Mobbing: 8% Vorfälle (12 Millionen)



Die Dunkelziffer der Übergriffe ist wahrscheinlich wesentlich höher, da sich viele Betroffene nicht trauen dies zu melden, schließlich ist dies ein Eingriff in deren Privatsphäre. Manche Betroffene wissen auch nicht wohin sie sich wenden könnten, da dieses Thema meiner Meinung nach in unserer heutigen Gesellschaft sehr abwertend behandelt wird.
Viele der Betroffenen geben sich selbst die Schuld daran, dass es zu diesen Übergriff gekommen ist.

Beispiele für Gewalt am Arbeitsplatz:


Psychische Gewalt

  • Verbale Beleidigungen, Beschimpfungen
  • Unterdrucksetzen, Erpressungen
  • Belästigungen
  • Bedrohen, Einschüchtern
  • Demütigungen und Erniedrigungen
  • Soziale Isolation
  • Absichtliches Ignorieren


Körperliche Gewalt

  • Schlagen
  • Werfen von Gegenständen
  • Stoßen
  • Beißen
  • Körperliches Bedrängen, sowie Einschränkung der Bewegungsfreiheit
  • Würgen
  • Anwendung von Waffengewalt

Interview

mit einer betroffenen Schülerin

1. Welchen Bezug haben Sie zu Missbrauch?

Ich musste leider schon dies bezüglich eine Erfahrung machen, im Alter von 15 Jahren. Dies war eine sehr schwere Zeit für mich, ich habe über ein Monat lang nicht darüber gesprochen. Es fiel mir schwer mit meiner Familie darüber zu reden. Ich hatte auch Angst es zu einer Anzeige zu bringen, weil ich der festen Überzeugung war das mir dies nicht helfen würde.

2. Wieso haben Sie so gehandelt?

Weil ich mich dafür geschämt habe, was mir passiert ist, da ich mir lange selbst die Schuld dafür gegeben habe.
Ich wusste nicht wie ich es ansprechen sollte, da ich in den Medien bereits verfolgt hatte das viele Täter nicht zur Rechenschaft gezogen wurden.

3. Was war nach der Tat ihre Angst?

  • Ich hatte schreckliche Angst den Täter wieder zu begegenen und noch einmal so ausgeliefert zu sein.
  • Dass die Täter ungestraft davon kommen und ich mit dieser Situation überfordert bin.
  • Dass andere Personen davon erfahren.

4. Was hat Ihnen bei der Verarbeitung geholfen?

Nachdem ich bei der Polizei Anzeige erstattet habe, wurden mir dort auch Stellen empfohlen an die ich mich wenden konnte, wie der Frauennotruf bei dem ich einige Zeit verbracht habe.
Ebenso nahm ich eine Psychologischebetreuung in Anspruch mit deren Hilfe ich alles verarbeiten konnte und somit wieder etwas positiver in die Zukunft sah.
Dennoch hat mir am meisten meine Familie geholfen, durch Unterstützung und liebevolle Zuneigung.

5. Wie hat sich das auf Ihr Leben ausgewirkt?

Seither bin ich viel abweisender und zurückhaltender gegenüber Männer.
Das erste Treffen mit einem Mann zögere ich sehr heraus und schaue das immer jemand dabei ist, den ich schon kenne. Ich steige sogar nicht mehr in ein Auto ein von einem Mann den ich noch nicht wirklich kenne bzw. noch nicht lange genug.
Nach dem Fortgehen achte ich darauf, dass ich nur mit Taxifahrerinnen nach Hause fahre, lasse mich auch nie direkt vor mein Haus fahren.
Ich gehe jetzt in eine Soziale Schule das wollte ich immer schon machen, aber dieser Vorfall hat mich einfach nochmehr dazu bewegt diese Ausbildung zu absolvieren, weil ich Menschen in verschiedenen Lebenssituationen gerne helfen möchte so wie auch mir geholfen wurde.
Dazu kommt noch das ich jetzt eine viel engere Bindung zu meinen Eltern habe, als wie vor dem Vorfall.

6. Was raten Sie den Betroffenen?

  • Sich so schnell wie möglich an jemanden zu wenden!
  • Auch wenn man denkt es bringt nichts die Polizei zu alamieren.
  • Stellen zur Verarbeitung aufsuchen so wie Selbsthilfegruppen, Psychologen usw. man denkt nur man muss dies alleine schaffen aber es hilft sehr darüber zu sprechen!


Fragen:

1. Was wenn es mir passiert?

  • Sagen Sie ganz klar "NEIN"!
  • Stellen Sie die belästigende Person zur Rede! (Wenn eine spontane Reaktion auf
Grund Ihrer Verwirrung nicht gleich möglich ist, dann im Nachhinein)
  • Sammeln Sie Zeuginnen- und Zeugenaussagen!

2. An wen sie sich wenden können!


Quelle: Broschüre; Belästigung u. Gewalt am Arbeitsplatz.pdf
Broschüre des Bundeskanzleramt Österreich

Mobbing:


Fragen:

1.Was ist Mobbing?

Unter Mobbing wird eine konfliktbelastete Kommunikation am Arbeitsplatz verstanden, bei der die angegriffene Person unterlegen ist und von einer oder einigen Personen systematisch, oft und während längerer Zeit, mit dem Ziel und/oder dem Effekt des Ausstoßes aus dem Arbeitsverhältnis, angegriffen wird und dies als Diskriminierung empfindet.

Verlauf.
1. Die Suche nach dem Sündenbock

Die ersten Mobbinghandlungen sind wenig spektakulär und damit in ihrer Absicht kaum zu beweisen.
Verhalten, Einstellungen und Merkmale dienen als Begründung dafür, dass jemand nicht in die Gruppe passt, "Probleme" bereitet, unfähig und unkollegial ist.

2. Die Suche nach Verbündeten

In der zweiten Phase verdichten sich die Angriffe zu gezielten und systematischen Schikanen.
Der ursprüngliche Konflikt ist vergessen, es geht zunehmend nur noch darum, den oder die Andere zu verletzen und zu drangsalieren.

3. Die Eskalation

Der Mobbingkonflikt spitzt sich zu und eskaliert.
An dieser Eskalation mit gegenseitigen Schuldzuweisungen können beide Seiten beteiligt sein.
In diesem Stadium kommt es häufig zu Abmahnungen, Versetzungs- und Kündigungsandrohungen. Häufige und langdauernde Krankschreibungen verschlimmern die Situation am Arbeitsplatz.

4. Die Stigmatisierung ist perfekt

Soziale Stigmatisierung und Ausgrenzung sind nahezu perfekt.
Langfristige und wiederkehrende krankheitsbedingte Fehlzeiten erschweren die Bewältigung des Berufsalltags.
Es kann zur Kündigung, zur Eigenkündigung bzw. Frühverrentung kommen.

Fragen:

1. Wo finde ich Hilfe?



Quelle: http://mobbingberatung.at/Mobbingdefinitionen/index.html


Gewalt:


Strukturelle Gewalt


Zunächst kann man zwischen struktureller und persönlicher Gewalt unterscheiden. Unter struktureller Gewalt versteht man Gewalt, die durch den Aufbau und die Regeln eines Gesellschaftssystems entsteht. Sie ist im Gegensatz zur persönlicher Gewalt nicht mit den Sinnen wahrnehmbar, sondern kann nur durch den Verstand erschlossen werden.

Seelische Gewalt


Beispiele für seelische Gewalt sind Anschreien, Beleidigung, Erpressung bis hin zur Androhung körperlicher Gewalt. Neben solchen beobachtbaren Beispielen gibt es auch Formen seelischer Gewalt, die für Außenstehende nicht ohne weiteres wahrnehmbar sind. Dies sind verborgene zwischenmenschliche Verhaltensweisen wie Ausgrenzung, Liebesentzug oder Verleumdung. Hänseleien in der Schule oder Mobbing am Arbeitsplatz sind genauso seelische Gewalt, wie Verleumdungen in sozialen Netzwerken. Auch seelische Gewalt ist kaum zähl- oder messbar und wird in der Gewaltwirkungsforschung ebenfalls vernachlässigt.

Körperliche Gewalt


Verglichen mit struktureller oder seelischer Gewalt ist körperliche Gewalt eine offensichtliche Form. Beispiele sind natürlich Schläge, Tritte oder der Einsatz von Waffen gegen Personen, aber auch körperliche Gewalt gegen Sachen.

Motive für Gewalt


Gewalt geschieht nicht zwangsläufig absichtlich.
Auch Körperverletzung oder Tötung aus Fahrlässigkeit oder Unwissenheit beispielsweise bei einem Unfall ist ein Ausdruck von Gewalt. Eine Unterscheidung von ungewollten und beabsichtigten Handlungen lässt sich nicht durch den Begriff "Gewalt" erreichen, sondern über den Begriff "Aggression". Aggression ist eine Gewaltbereitschaft mit der Absicht zu schaden, wogegen einer unbeabsichtigt gewalttätigen Handlung keine Aggression zugrunde liegt. Die Suche nach den Motiven von Gewalttätern ist für die Gewaltwirkungsforschung von großer Bedeutung, jedoch werden die Ursachen von Aggressionen ebenfalls häufig nicht untersucht.


Fragen:

1. Wo finde ich Hilfe?


Quelle: http://www.ard.de/home/ard/Was_ist_Gewalt_ueberhaupt_/73718/index.html


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